Wo man in Lyon trinken kann, von sonnenüberfluteten Dächern bis zu gemütlichen Weinbars

Während das Trinken in dieser Feinschmeckerstadt nach wie vor fest mit dem alten Weinbauerbe des umliegenden Rhônetals verwurzelt ist, haben sich neue Adressen die internationale Cocktailkultur zu eigen gemacht. Sie nutzen das seit langem geschätzte gastronomische Know-how Lyons und die reiche Fülle an lokalen, saisonalen Produkten, um sensationelle neue Getränke- und Speisekombinationen zu kreieren, wie es nur die Franzosen können. In den wärmeren Frühlings- und Sommertagen füllt sich die Stadt mit Cafés auf hübschen Terrassen, und die schwimmenden Bars entlang der Rive Gauche (linkes Rhôneufer) laden nach Einbruch der Dunkelheit zu Tanzpartys und Festivitäten ein. Das Clubbing ist nach wie vor ziemlich Mainstream.

Presqu’île

Le Rooftop

Rooftop-Bars sind in Lyon noch nicht so richtig angekommen, daher die aktuelle Begeisterung für The Rooftop. Im sechsten Stock des kürzlich eröffneten Designhotels Maison Nô gelegen, bietet die ganztägig geöffnete Bar einen 180-Grad-Panoramablick auf die Skyline. An warmen Tagen (die in dieser eher „südlichen“ Stadt erstaunlich häufig vorkommen) können Sie von der Terrasse aus einen sonnigen Blick auf die Basilika von Fourvière, die dem Eiffelturm ähnelt (im Westen), oder auf den hässlichen, aber ikonischen „Crayon“-Wolkenkratzer im Geschäftsviertel Part-Dieu (im Osten) genießen. Ein White Negroni ist der traditionellste Cocktail auf der originellen Cocktailkarte. Zu den Gourmet-Delikatessen, die man teilen kann, gehören Entenherz, Hummer und mariniertes Rindfleisch.

Der Monkey Club

Gleich um die Ecke vom Opernhaus, mit einer kleinen Terrasse mit Blick auf die verkehrsreichen Rhône-Kais, ist diese Cocktailbar im Vintage-Stil seit langem ein beliebter Treffpunkt, um bei einem prickelnden französischen CanCan (eine Mischung aus Champagner, Calvados, Aprikosenlikör und Limettensaft) oder einem anderen handwerklichen Cocktail der Saison mit Fashionistas zu plaudern. Viktorianische Velourssessel, Topfpflanzen und antiquarische Bücher verleihen dem Interieur des Salons einen hübschen Hauch von Exotik des 19. Jahrhunderts, und die talentierten Mixologen spielen mit ungewöhnlichen Elixieren und Bitters mit dem Thema Kuriositätenkabinett. Der Pralinensirup, mit dem ihre neueste Kreation – der Rosa Sour (Hendrick’s Gin, Champagner, Limette und frische Himbeeren) – gesüßt wird, schreit förmlich nach Lyon.

L’Officine

Mit der mit Spannung erwarteten Eröffnung des Hôtel Grand-Dieu im April wurde diese fabelhafte Cocktail- und Champagnerbar im Retro-Schick mit eleganter Holzvertäfelung, Kupferverzierungen und plüschigen, olivgrünen Bankettbestuhlung eröffnet. Der wunderschöne Blick auf die Kuppel des mittelalterlichen Krankenhauses aus dem 18. Jahrhundert passt hervorragend zu den Weltklasse-Cocktails des Lyoner Mixologen Marc Bonneton und des Chef-Barkeepers David Capdeville. Die Klassiker werden originell aufgepeppt, aber vor allem das halbe Dutzend Signature-Cocktails wie der Lyonnaise (Grey Goose Wodka, Ginger Ale, Zitronensaft, Erdbeere und Hibiskus) verströmt den Geschmack der Region und der Saison. An den Wochenenden legt ein DJ auf, ansonsten herrscht eine entspannte Lounge-Atmosphäre.

Brazier Weinbar

Weinliebhaber, die für außergewöhnliche Verkostungen in der Stadt sind, werden kaum etwas Besseres finden als diese exklusive Bar à vins, die an das legendäre Michelin-Sternerestaurant Le Mère Brazier in Lyon angrenzt. Der Chefkoch Mathieu Vianney, der selbst ein leidenschaftlicher Weinliebhaber ist, öffnet seinen renommierten Weinkeller mit mehr als 280 Referenzen – vor allem aus der Bourgogne und dem Vallée du Rhone – für Feinschmecker. Intime Verkostungen, gepaart mit angemessenen gastronomischen Häppchen, finden an einem langen gemeinsamen Tisch statt, umgeben von Wänden, die vom Boden bis zur Decke mit flaschengefüllten Weinkisten aus Holz ausgekleidet sind. Für eine Flasche 2008er Côtes-du-Rhône Villages muss man etwa 50 €/£44 bezahlen, für einen Domaine du Vieux Télégraphe Châteauneuf-du-Pape aus dem Jahr 2000 über 350 €/£310.

Soda Bar

DJs, die Soul, Funk, Groove und Hip-Hop auflegen, ziehen am Wochenende die Massen in die originelle Cocktail- und Musikbar der Stadt – so temperamentvoll, unterhaltsam und innovativ wie bei ihrer Eröffnung im Jahr 2006. Die umfangreiche Getränkekarte liest sich wie eine Geschichte der Cocktailkultur. Die erfahrenen Barkeeper schütteln alles, vom berauschenden Zombie aus der Prohibitionszeit (Rum, Zitrusfrüchte, exotische Fruchtsirupe und flammender Absinth) über Tiramisu-Martini-Cocktails aus den 1990er Jahren bis hin zu den neuen Lieblingsgetränken der Millennials, die mit ungewöhnlichen Bitterstoffen und aromatisierten Spirituosen aufwarten. Seien Sie früh da, um einen Platz auf der kleinen Terrasse zu ergattern.